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Strukturformel Vitamin C
Obst und Gemüse, die viel Vitamin C enthalten

Ascorbinsäure oder natürliches Vitamin C. Was verbirgt sich hinter den Begriffen? Gibt es Unterschiede zwischen Ascorbinsäure aus der Drogerie und dem natürlichen Vitamin C aus Lebensmitteln?

Was ist Vitamin C?

Bei Vitamin-C handelt es sich um ein wasserlösliches Vitamin. Im Unterschied zu den meisten Tieren kann der Mensch das Vitamin nicht selbst bilden und ist auf die Aufnahme mit der Nahrung angewiesen. Dabei sind gerade pflanzliche Lebensmittel (Früchte und Gemüse) reich an Vitamin-C.

Wie viel Vitamin C ist in Lebensmitteln enthalten?

Vitamin-C Gehalt in Lebensmitteln pro 100g essbarer Anteil (absteigend nach Gehalt sortiert)
Lebensmittel Vitamin-C Gehalt in mg/100g
Camu-Camu 2.000,00
Acerola 1.700,00
Hagebutte 1.250,00
Johannisbeere (schwarz) 189,00
Paprika (rot) 140,00
Paprika (grün) 139,00
Blumenkohl 73,00
Erdbeere 65,00
Brokkoli 61,00
Zitrone 53,00
Spinat 52,00
Orange 50,00
Grapefruit 44,00

Was ist Ascorbinsäure?

Ascorbinsäure und Vitamin-C sind synonym!

Vitamin C ist der Sammelbegriff für Ascorbinsäure, Dehydroascorbinsäure (DHA) und andere Stoffe, die im Körper zu Ascorbinsäure umgesetzt werden können.

Strukturformel Vitamin C

Das im Labor hergestellte Vitamin-C (Ascorbinsäure) und das Vitamin-C in Lebensmitteln (z.B. Acerola) sind strukturell gleich.

Der Name Ascorbinsäure leitet sich von dem lateinischen „a“ (nicht) und dem lateinischen Begriff für Skorbut („scorbutus“) ab.

Bei dem Vitamin-C (Ascorbinsäure) aus dem Supermarkt oder der Drogerie handelt es sich um KEIN Naturprodukt!

Wie wird Ascorbinsäure hergestellt?

Chemiegiganten wie BASF, Merck und DSM sind die größten Produzenten Ascorbinsäure. Die Jahresproduktion beträgt mehr als 100.000 Tonnen. Grundlage für die Herstellung von Ascorbinsäure bildet die 1934 entdeckte Reichstein-Synthese, bei der aus D-Glucose über mehrere Zwischenstufen Ascorbinsäure herstellt wird. Mittlerweile haben viele Hersteller auf ein kostengünstigeres Verfahren umgestellt. Bei diesem Verfahren sind gentechnisch veränderte Mikroorganismen in einer zweistufigen Reaktion eingebunden, um die Ascorbinsäure herzustellen. Außerdem wird häufig zur Herstellung gentechnisch veränderter Mais als Rohstoff verwendet, das Ergebnis ist GMO-Ascorbinsäure.

Was ist natürliches Vitamin C?

Natürliches Vitamin C wird aus natürlichen Quellen gewonnen. Das Vitamin-C Molekül, die Ascorbinsäure, unterscheidet sich dabei NICHT vom chemisch hergestelltem Vitamin-C. Der große Vorteil von natürlichen Vitamin C Quellen ist das Zusammenspiel von mehreren Substanzen aus der natürlichen Vitamin-C Quelle. So finden sich z.B. in Acerola viele Bioflavonoide, oder Polyphenole, die eine zusätzliche antioxidative Wirkung haben.

Eine Zitrone, voll mit natürlichem Vitamin C

Wie wirkt Vitamin-C (Ascorbinsäure)?

Vitamin-C (Ascorbinsäure) hat hauptsächlich drei Wirkungsweisen:

  1. Radikalfänger: Dank der antioxidativen Eigenschaft schützt Vitamin-C den Körper vor freien Radikalen
  2. Cofaktor für Enzymsysteme: Als Cofaktor für Enzymsysteme nimmt Vitamin-C eine wichtige Funktion bei der Kollagenbildung und Wundheilung wahr.
  3. Hilft bei der Synthese von Hormonen: Vitamin-C ist auch an der Synthese der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin beteiligt. In stressigen Situationen/Phasen benötigt der Körper somit mehr Vitamin-C. Außerdem hilft es bei der Absorption von Eisen im Darm.

Bioverfügbarkeit: Ascorbinsäure oder natürliches Vitamin C?

Häufig wird argumentiert, dass natürliches Vitamin C eine höhere Bioverfügbarkeit im Vergleich zu chemisch hergestellter Ascorbinsäure hat.

Eine Untersuchung des Journal of Nutrition aus dem Jahr 1993 kommt zu einem anderen Ergebnis. Hierbei wurde die Bioverfügbarkeit von Vitamin-C aus fünf unterschiedlichen Quellen (Ascorbinsäure Pulver, Orangen, Orangensaft, roher Brokkoli, gekochter Brokkoli) verglichen. Die Bioverfügbarkeit liegt bei 4 von 5 Quellen etwas auf dem gleichen Niveau. Einzig der rohe Brokkoli weist eine 20 % geringere Bioverfügbarkeit auf

Ascorbic acid ingested as cooked broccoli, orange juice or fruit, or in synthetic form seems to be equally bioavailable
Quelle: https://academic.oup.com/jn/article-abstract/123/6/1054/4723704

Es gibt Hinweise, dass sich die Bioverfügbarkeit ab einer Einzeldosis von über 100 mg etwas abschwächt. Somit macht es mehr Sinn, Vitamin C mehrmals über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, anstatt eine hohe Einzeldosis

Anwendungsgebiete

Bei den Anwendungsgebieten unterscheiden sich Ascorbinsäure und natürliches Vitamin C etwas. Ascorbinsäure wird in der Lebensmittelbranche als Antioxidans (Zusatzstoff E300) eingesetzt.

  • zur Stärkung des Immunsystems, der Vorbeugung und Behandlung von Erkältungen und grippalen Infekten.
  • Als Nahrungsergänzungsmittel der Klassiker des kristallinen Ascorbinsäurepulvers aus der Drogerie
  • Als Antioxidans in der Lebensmitteltechnologie z.B. als Zusatz E300. Dieser findet sich häufig in Gemüse- und Obstkonserven, Konfitüren, Fruchtsäften, Eisteegetränken
  • Zur Förderung der Wundheilung (weniger bekannt)
  • Zur Förderung der Absorption von Eisen im Darm bei einem Eisenmangel (weniger bekannt)

Empfohlen Dosierung von Vitamin C

Empfohlen wird eine Dosierung von ca. 100 mg pro Tag. Dies ist der Grundbedarf. Dieser lässt sich durch eine ausgewogenen Ernährung relativ leicht erreichen. Therapeutische Tagesdosen von 500 mg bis 1000 mg sind aber nicht unüblich.

Welche Gruppen haben einen erhöhten Vitamin C Bedarf?

  • Menschen mit viel Stress
  • Dialysepatienten
  • Hochleistungs- und Freizeitsportler
  • Raucher und Alkoholiker
  • Schwangere
  • Stillende
  • Kinder
  • Senioren

Ob Sie einen Vitamin C Mangel haben und Ihre Vitamin C Dosierung nach oben anpassen sollten, das könnten Ihnen folgende Symmtome zeigen:

  • entzündetes und blutendes Zahnfleisch
  • verminderte Wundheilung
  • allg. Schwäche
  • Abgespanntheit
  • verstärkte Müdigkeit
  • Leistungsabfall
  • raue Haut
  • Reizbarkeit
  • Depressionen

Fazit: chemisch hergestellte Ascorbinsäure oder natürliches Vitamin C?

Ascorbinsäure und natürliches Vitamin C unterscheiden sich NICHT in ihrer molekularen Struktur und auch eine Unterschied bei der Bioverfügbarkeit ist nicht zu erkennen. Chemisch betrachtet sind Ascorbinsäure und natürliches Vitamin C (z.B. aus der Acerola Kirsche) gleich.

Doch worüber reden wir?

Ascorbinsäure, die dem Lebensmittel als Antioxidans (E300) zugesetzt wird, dürfte für die meisten Leser keine Rolle spielen. Wir reden hier darüber, wie man seinen erhöhten Vitamin C Bedarf decken sollte, über eine Supplementierung von Vitamin C. Und da bin ich der Meinung, dass dieses zusätzliche Vitamin C aus natürlichen Quellen kommen sollte. Natürliche Vitamin C Quellen bieten Ihnen noch Vitalstoffe, pflanzliche Enzyme und Bioflavonoide. Auch bei den Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln geht der Trend eindeutig zu Vitamin C Quellen natürlichen Ursprungs (Camu Camu und Acerola).

Ob sind nun das chemisch hergestellte Ascorbinsäure Pulver aus der Drogerie nehmen oder sich ein natürliches Vitamin C Pulver aus der Acerola Kirsche gönnen, das ist Geschmacks- und Preissache. Ich glaube daran, dass das Ganze mehr als nur die Summe aller Teile ist und greife zu natürlichen Vitamin C Quellen.

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Beachten Sie auch, dass OPC und Vitamin C eine sinnvolle Kombination sein kann. Somit kann es Sinn machen, neben hochwertigem Vitamin C noch OPC in Form von OPC Kapseln zu sich zu nehmen.

Autor
Tim